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Burgenland Hegau
Burgenland Hegau
Feuer hob die Erdrinde, Qualm und Asche stieß aus dem Kratermund, und als vor Millionen von Jahren die Oberfläche erkaltete, standen die vulkanischen Kegel da, wild und herrlich geformt, jeder aufgetürmt, gebuckelt, gedrechselt - ein göttliches Kegelspiel! Es kamen die Urzeitmenschen, und es kamen Wärmeperioden. Zugleich mit der Auftürmung der Alpen war die Erdglut im Hegau ausgebrochen. Schnee fiel, Meere wogten, Flüsse rauschten, der Mantel der Berge verwitterte, fiel ab, stehen blieben die harten Gesteinsmassen, welche die Lavaschlote umgaben. Als letztes und am Anfang stand einer unten im Tal und hob die Lanze: der Mensch! Er jagte das Rentier, den Bären und das Mammut. Häuptliche und Volk mit Werkzeugen und Waffen aus Stein. - Es kamen die Bronzezeit-Menschen, die Pfahlbauleute, die sich am unteren Teil des nahen Bodensees ihre Pfahldörfer bauten - und viel später kamen die Römer. Ein junges, starkes Volk brach in deren Welt ein, die Alemannen, unsere Vorväter. So liegt alles vor uns aufgezeichnet, eingraviert in die Landschaft, gemalt in Farben: Hegau (Hewengau, vom keltischen Keb = Berg, Gau der Berge).
In diese Landschaft teilen sich heute im Land Baden-Württemberg die Städte: Singen, Engen, Tengen, Blumenfeld und viele Dörfer. Der Hegau gehört als Grenzgau halb zu Deutschland und halb zur Schweiz. Einst waren hier 9l Burgen und Schlosssitze - die wichtigsten heute: Hohentwiel, Hohenkrähen, Mädgdeberg, Hohenstoffeln, Hohenhewen, Neuhewen, Staufen, Rosenegg, Hohenfriedlingen. Der Dichter und Wanderer Viktor von Scheffel hat hier sein Buch "Ekkehard" geschrieben.
Burgchronik:
Die ersten Bewohner auf dem Burgberg waren Steinzeitmenschen. Unser Bundesführer Gari hat unlängst ein schönes Steinbeil hier gefunden. Später kamen die Römer, die von den Alemannenverdrängt wurden. 754 ist die erste historische Zahl; die Burg ist im Besitz des Klosters St.Gallen, Schweiz. Was dann folgt, entbehrt meist des Nachruhms. Die alten Krähenritter waren keine Gefolgsleute im Sinne der Tafelrunde des Königs Artus. Sie zogen nicht aus, die Armen und Bedürftigen zu schützen und ritterliche Taten zu vollbringen. Vielmehr hielten sie sich an den Spruch: "Reiten und Rauben ist kein "Schand", das tun die Edelsten im Land".
(aus: Der Wildpfad, Nr. 53/54, S. 4 f.)